Die Einsicht ist wahrlich nicht neu, dass die Stärkung der Rückenmuskulatur im Ergebnis wie ein effizientes Stützkorsett für unser Knochengerüst und insbesondere für die Wirbelsäule wirkt. Gott sei Dank hat es sich endlich auch herumgesprochen, sodass diese Art des schonenden und prophylaktischen Umgangs mit der Wirbelsäule viele operative Eingriffe überflüssig macht. Gerade beim sogenannten Bandscheibenvorfall führte kein Weg an der OP vorbei, auch an dieser Stelle scheint sich endlich zum Wohle aller Betroffenen ein Paradigmenwechsel zu vollziehen.
Gute Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur gibt es viele. Allen gemeinsam ist, dass die Übungen selbstverständlich nicht bei akuten Rückenverletzungen und eingeklemmten oder entzündeten Nerven gemacht werden dürfen. Diese Art der Rückengymnastik ist in erster Linie als Prophylaxe zu verstehen, sie können zum Teil aber auch in Absprache mit dem Arzt im Rahmen einer Reha durchgeführt werden, wenn der Patient bereits auf dem Weg der Besserung ist und seine Muskulatur wieder aufgebaut werden soll.
Die Reckstange
Den Anfang soll hier mal, vielleicht ein bisschen entgegen der Erwartung, ein eher unbeliebtes Sportgerät machen: die Reckstange. Sinn und Zweck ist es in diesem Fall, der Wirbelsäule und insbesondere den Bandscheiben bei der Dehnung zu helfen. Fast alle unsere Bewegungen, angefangen beim Gehen, Laufen, Rennen, Springen, Tragen, Heben usw. sind mit mehr oder weniger impulshaften Stauchungen der Bandscheiben verbunden. Besonders schlecht sind dabei einseitige Belastungen, z.B. wenn man bei handwerklicher Arbeit nur mit der rechten Hand kraftvoll etwas hochdrücken muss. Unser Körper zeichnet alle diese Bewegungen über die Jahre wie ein Tonbandgerät auf und präsentiert uns dann ganz plötzlich und unerwartet die Rechnung dafür: den ersten Bandscheibenvorfall. Um diese extrem schmerzhafte Situation gar nicht erst eintreten zu lassen oder zumindest viele Jahre hinaus zu zögern, ist jeder Mensch gut beraten, sich möglichst täglich an einer fest und sicher montierten Reckstange auszuhängen. Besonders empfehlenswert ist diese “Sofortmaßnahme”, wenn man schon merkt, dass man sich beispielsweise mit dem vollen Wasserkasten etwas verhoben hat, dann gilt: Aushängen bevor es schlimm wird.
Am Anfang fällt dies ziemlich schwer und eine Minute an der Stange erscheint wie eine Ewigkeit. Auch kann es etwas schmerzhaft an den Händen sein, sogar Schwielen in der Handfläche können dabei entstehen. Daher sollte die Stange an den Griffbereichen etwas weich umwickelt sein und man kann bei der Übung auch geeignete griffige Handschuhe tragen, die man beispielsweise beim Fahrradzubehör finden kann. Wer dann schon etwas “fortgeschritten” ist und Wert legt auf ein athletisches Erscheinungsbild, kann diese regelmäßige Übung auch mit Klimmzügen verbinden, denn sie stärken zugleich Unterarme, Oberarme, Schulter-, Brust- und Rückenmuskulatur. Wer keine Möglichkeit hat, sich in seiner Wohnung eine solche Sportstange zu installieren, findet auch draußen auf Sport- oder Spielplätzen viele Möglichkeiten zum Aushängen und nicht zuletzt auch gut geeignete horizontale Baumäste im Park.
Der Bodenrückenstrecker
Er basiert darauf, dass ab und zu ein leichtes Hohlkreuz in Verbindung mit einer Bandscheibendehnung eine wichtige ausgleichende Bewegung ist. Bei dieser Übung legt man sich mit dem Bauch auf eine dünne, feste Bodenmatte. Dann werden zugleich beide Arme und beide Beine lang gestreckt und von der Matte weg etwas hoch in die Luft gehalten. Der Körper liegt jetzt in leichter Krümmung nach oben nur noch auf dem Bauch auf. Auch diese Übung ist anfangs sehr anstrengend, zumal sie noch damit verbunden werden soll, dass man Arme und Beine ganz bewusst so weit wie möglich nach vorne bzw. nach hinten weg streckt. Alles, was an unserem Körper überhaupt dehnbar ist, so auch die Bandscheiben, wird dabei in der Tat gut gedehnt. Zur relativen Entlastung darf man sich danach auf den Rücken drehen und diese Übung im bequemeren Liegen wiederholen. Wer nun denkt, das war schon alles, der irrt gewaltig, denn diese Doppelübung soll 5 bis 6 Mal wiederholt werden.
Dieser Artikel wurde recherchiert und zur Verfügung gestellt von fuerdenruecken.de. Die Betreiber haben es sich zum Ziel gesetzt, Menschen Tipps für einen natürlich gesunden Rücken zu geben.
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Jaja, der Rücken… auch als Yoga-Lehrer und Shiatsu-Praktiker quält er mich ab und zu… was aber auch gut ist, so kann ich meinen Klienten wenigstens direkt ehrliches Feedback geben was funktioniert und was nicht.
Also danke für den Artikel, kann ich sofort unterstützen, dass die Übungen funktionieren!
Vielen Dank für dein Feedback, Michael. Das freut mich, dass die Übungen funktionieren!